Notfall beim Hund: Salzwasser oder giftige Pflanzen – so reagierst du richtig

Dein Hund hat Salzwasser getrunken oder etwas Giftiges gefressen? Hier erfährst du, was du tun musst: schnell, sicher, lebensrettend.
10. Juli 2025 durch
Notfall beim Hund: Salzwasser oder giftige Pflanzen – so reagierst du richtig
Provicell, Katrin Schweinsberg
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Endlich Urlaub

Endlich Urlaub! Die Sonne strahlt vom Himmel, feiner Sand kitzelt unter den Füßen und das Meeresrauschen klingt wie Musik in den Ohren. Auch der Hund genießt den Tag am Strand in vollen Zügen, schnuppert neugierig an Muscheln, jagt den Wellen hinterher und nimmt hin und wieder einen Schluck aus dem Meer. 
Oder im Ferienhaus mit Garten: Die Sonne brennt, alles blüht, und der neugierige Vierbeiner kostet heimlich von den Pflanzen.

So schön diese Momente auch sind, manchmal lauert mitten im Urlaubsidyll eine unsichtbare Gefahr: Salzwasser und giftige Pflanzen können für Hunde schnell zur ernsten Bedrohung werden. Was viele nicht wissen: Schon kleine Mengen können starke Symptome auslösen und im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du erkennst, ob dein Hund etwas Gefährliches aufgenommen hat, was du im Notfall tun kannst und wie du deinen tierischen Begleiter am besten schützt und damit der Urlaub für euch beide unvergesslich schön bleibt.

Salzwasser - eine unterschätzte Gefahr

Ein kleiner Schluck beim Spielen ist in der Regel kein Grund zur Panik. Aber bei größeren Mengen kann dies zu einem Problem werden, da Salzwasser dem Körper Flüssigkeit entzieht. Das kann zu ernsthaften Problemen führen. Die möglichen Symptome können sein: 

  • Erbrechen, Durchfall
  • Zittern, Schwäche
  • Unruhe oder Apathie
  • Erhöhter Speichelfluss

Je kleiner der Hund, umso schneller zeigen sich die Symptome. Welpen und ältere Tiere reagieren besonders empfindlich.

Erste-Hilfe-Maßnahme

  1. Sofort frisches Wasser anbieten
  2. Nimm deinen Hund aus der Sonne und beobachte sein Verhalten
  3. Keine Medikamente oder Nahrung geben
  4. Bei anhaltendem Erbrechen oder Apathie: Direkt zum Tierarzt

 Unser Tipp: Gib deinem Hund immer wieder kleine Mengen frisches Wasser während des Strandaufenthalts. So hat er nicht das Bedürfnis, Meerwasser zu trinken.

Giftige Pflanzen im Feriendomizil 

Im Urlaub begegnen uns viele exotische Pflanzen, wunderschön anzusehen, aber nicht alle sind harmlos für Hunde. Manche Gewächse können beim Fressen oder sogar schon beim Ablecken toxisch wirken. Selbst wenn keine sofortigen Symptome auftreten, solltest du bei Verdacht nicht abwarten, sondern direkt handeln. 

Typische gefährliche Pflanzen in beliebten Urlaubsregionen:

  • Oleander (z. B. in Italien, Spanien, Südfrankreich): hochgiftig in allen Pflanzenteilen
  • Eibe: besonders Nadeln und Samen sind stark toxisch
  • Bougainvillea: reizt Schleimhäute und kann Magen-Darm-Probleme verursachen
  • Zwiebelgewächse & Lilien: oft in Gärten, gefährlich schon in kleinen Mengen
  • Stechpalme & Kirschlorbeer: häufig in Parks und Ferienanlagen

Symptome bei Vergiftung:

Die meisten akuten Vergiftungen zeigen sich bereits innerhalb der ersten 30 Minuten bis 4 Stunden nach der Aufnahme. Manche Pflanzen- oder Giftstoffe wirken verzögert, etwa durch Leber- oder Nierenschäden, die sich erst nach 1-3 Tagen bemerkbar machen.

  • Starkes Speicheln, Erbrechen, Durchfall
  • Zittern, Krämpfe, Unruhe oder Apathie
  • Herzrhythmusstörungen, Atemprobleme
  • Bewusstlosigkeit im Extremfall

Erste Hilfe bei Verdacht:

  • Ruhig bleiben und den Hund sichern
  • Reste der Pflanze sichern oder fotografieren (für den Tierarzt!)
  • Kein Erbrechen auslösen, kein Futter geben
  • Sofort zum Tierarzt oder zur nächsten Tierklinik
  • In Deutschland auch möglich: Kontakt zum Giftnotruf (z. B. Berlin: 030 19240)

Unser Tipp: Notiere dir bereits vor der Reise die Adresse einer nahegelegenen Tierarztpraxis oder Klinik – das spart im Ernstfall wertvolle Zeit.

Sanfte Unterstützung nach dem Notfall

Wenn dein Hund nach einer Vergiftung oder Salzwasseraufnahme unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, kann eine gezielte Unterstützung helfen:

Unser Tipp: Unsere naturbasierten Produkte für die Darmflora und das Immunsystem unterstützen den Körper sanft bei der Regeneration – perfekt für die Reiseapotheke.

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Weitere Gesundheitsrisiken für den Hund im Urlaub

Leider gibt es wie beim Menschen weitere Gesundheitsrisiken, sobald man in eine ungewohnte Umgebung fährt. Verdauungsbeschwerden können schnell zum Stimmungskiller werden. Die Gründe dafür können wie beim Menschen auch die Futter-/Speiseumstellung, fremde Keime oder auch das Leitungswasser (Belastung durch Chlor oder Bakterien) sein. Nimm ausreichend Getränke und Futter mit und stelle deinen Hund langsam um. Es ist hilfreich eine kleine Reiseapotheke dabei zu haben, um die Verdauung schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen.  Weiter Informationen findest du hier: 

Zecken, Sandmücken & andere Parasiten

Ob Waldspaziergang in Süddeutschland oder Urlaub in Spanien – Parasiten sind leider treue Reisebegleiter. Zecken, Flöhe oder Sandmücken können gefährliche Krankheiten übertragen, die oft erst Wochen später auffallen. Der beste Schutz beginnt vor der Reise, mit passenden Spot-on-Präparaten, Halsbändern oder Tabletten.

Wichtig: Auch nach dem Spaziergang solltest du deinen Hund regelmäßig absuchen. Und falls du in ein Leishmaniose-Risikogebiet fährst, sprich am besten frühzeitig mit deinem Tierarzt über geeignete Prophylaxe.

Hitzschlag – wenn es dem Hund zu heiß wird

Anders als wir Menschen können Hunde nicht schwitzen. Hunde  regulieren ihre Körpertemperatur über Hecheln oder über die Pfoten. Bei zu viel Sonne, Anstrengung oder heißem Untergrund kann es aber schnell zu einem Hitzschlag kommen. Erste Anzeichen wie starkes Hecheln, Unruhe oder glasiger Blick sollten ernst genommen werden. Weitere Informationen zu Symptomen und die entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen findest du hier.

Unser Tipp: Verlege Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden, biete immer frisches Wasser an und schaffe Ruhezonen im Schatten. Im Ernstfall: Hund sofort an einen kühlen Ort bringen, Beine mit feuchten Tüchern kühlen und direkt zum Tierarzt

Fremdkörper im Maul oder Magen

Ob Muschelreste am Strand, Fischgräten vom Grill oder ein heruntergefallener Hühnerknochen, im Urlaub sind Hunde besonders neugierig. Leider landen dabei oft Dinge im Maul, die dort nichts zu suchen haben. Das kann zu Würgen, Erbrechen oder im schlimmsten Fall zu inneren Verletzungen führen. Wenn du merkst, dass dein Hund unruhig frisst, würgt oder speichelt, solltest du keine Zeit verlieren. Finger weg von Selbstmaßnahmen wie Erbrechen auslösen, stattdessen schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen.

Gut zu wissen: Mit etwas Achtsamkeit unterwegs (z. B. am Grillplatz oder Mülltonnen) lassen sich viele Zwischenfälle vermeiden.

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